Geschichte und Herkunft von Adlerholz
Adlerholz und seine Geschichte
Adlerholz heißt auf Arabisch Oud, in Asien Gaharu und wird darüber hinaus auch als Oudh, Jinko, Paradiesholz, Aloeholz oder Aloeswood bezeichnet. Im Westen ist der englische Ausdruck Agarwood am gebräuchlichsten.
Es gibt sehr seltene und extrem teure Ausprägungen von Oud, die Kinam oder Kyara (Kiara) heißen. Diese Begriffe werden für Werbezwecke oft missbraucht. Es gibt unzählige Bücher, Studien und botanische Abhandlungen zu diesem Edelholz, das die Menschheit seit Jahrtausenden in seinen Bann zieht.
Adlerholz, Weihrauch, Walfisch-Amber und Moschus haben eines gemeinsam: eine Jahrtausende alte Geschichte, die sich durch alle Epochen, Religionen, Ideologien und Kontinente zieht.
Alle vier sind sehr begehrte und teure Rohstoffe. Adlerholz gehört zu den teuersten Rohstoffen der Erde. Je nach Qualität bedeutet das für Adlerholz Preise über 1000 Euro pro Gramm, Moschus liegt je nach Herkunft zwischen 100 und 500 Euro pro Gramm. Ein Gramm Pottwal-Amber liegt je nach Qualität zwischen 50 und 100 Euro pro Gramm. Ein Milliliter reines destilliertes Adlerholzöl aus wertigem Holz beginnt knapp unter 100 Euro (einfache Öle auch bei etwa 70 Euro), kann aber auch weit mehr als 1000 Euro pro Milliliter kosten.
Dagegen ist unser omanischer Weihrauch glücklicherweise erschwinglich. Da Adlerholz selbst so selten und kostbar ist, kann das Öl nicht günstiger sein, es sei denn, es wird gestreckt oder gefälscht. Für mehr Informationen zu Adlerholzölen der Spitzenklasse können Sie uns gerne kontaktieren.
Der Adlerholzbaum
Der in Asien beheimatete Baum der Gattung Aquilaria hat viele Unterspezies. Die bekannteren sind Aquilaria malaccensis, Aquilaria crassna, Aquilaria microcarpa und Aquilaria filaria. Der Adlerholzbaum ist ein großer immergrüner Laubbaum mit bis zu 40 Metern Höhe. Es handelt sich um eine weiche Holzart.
Der Baum ist in dieser Form eher unauffällig, das wohlriechende Holz ist in seinem Normalzustand noch nicht auffindbar. Wird dieser Baum aber von einem kleinen Insekt aufgesucht, das sich in die Rinde frisst und auf seinen Flügelchen bis zu 14 verschiedene Pilzarten trägt, beginnt die Verwandlung: eine unfassbare Metamorphose.
Der Baum entwickelt einen Verteidigungsmechanismus gegen einen „Angriff“, der jahrzehnte- oder sogar jahrhundertelang sein Innerstes verändert. Dieser Verteidigungsmechanismus des Baumes wird nicht nur durch von Insekten herbeigeführte Pilzinfektionen, sondern durch vielerlei Arten von Stress herbeigeführt, von denen nicht alle Auslöser bekannt sind. Es können durch Stürme oder Blitze herbeigeführte Verletzungen des Baumes sein, aber ebenso Spuren von Tigerkrallen in der Rinde des Baumes. D.h. ein Blitzeinschlag oder ein Tigerbesuch kann einen einfachen Baum in Jahrzehnten zu einem Aromawunder verwandeln, das viele Menschen verzaubert und durch das der materielle Wert des Baumes auf mehrere hundert Millionen Euro ansteigen kann.
Der Baum mit seinem sonst weichen Holz reagiert von innen heraus mit einer Verdichtung durch ein Harz, welches das Holz wie Büffelhorn oder sogar steinartig verfestigen kann. Hat sich das Holz steinartig verdichtet, sinkt es im Wasser, und man spricht daher von Sinking Grade Oud. Es geht nur um das Öl im Harz. Wird ein solch „durchreagiertes“ Holz destilliert, erhält man Oud-Öle, eine von vielen Arten ätherischer Öle. Erhitzt man das Holz, üblicherweise auf Kohle, verdampft ein legendärer und mystischer Duft. Es ist nicht das gewöhnliche ätherische Öl, das der Baum in seinem Holz trägt, sondern ein Öl im Harz, das der Baum zu seiner Verteidigung an den verwundeten oder befallenen Stellen von innen heraus bildet, um einen Befall oder eine Verletzung zu bekämpfen und zu blockieren. Die Energie, die er dafür aufwendet, kann das Ende seines Pflanzendaseins bedeuten.
Über diesen teilweise über hunderte Jahre langen Prozess mit dem Ergebnis eines der erhabensten Düfte des Planeten kann man ruhig einen Moment dankbar und staunend innehalten.